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Klicken Sie sich unten durch die Bildergalerien und erleben Sie die Mönchaltorfer Geschichte von 1940 bis heute.

1940 bis 1949

1946 wurden die Bauernhöfe Eichhof, Heidihof, Seehof und 1947 der Mattenhof ausserhalb des Dorfes neu gebaut

Familie Kunz: vom Püntenweg in den Heidihof Familie Schweizer: vom Brunnenweg in den Mattenhof Familie Hofmann: von der Hanflandstrasse in den Seehof Von der Hinderrüti in den Eichhof, Familie Spiellmann

1950 bis 1959

Esslingerstrasse – Schützenhaus und erste Häuser

1950

1927 wurde das Schützenhaus mit Schiessanlage an der Esslingerstrasse gebaut. Das Schützenhaus diente seinerzeit auch den Turnverein als Übungslokal. Die Mitglieder des Schützen- und Turnvereins leisteten beim Bau enorme 3100 Frondienststunden. Am frühen Morgen des 2. September 1989 brannte das Schützenhaus infolge Brandstiftung nieder. Ein Wiederaufbau scheiterte auf Grund von Rekursen wegen des Schiesslärms. Ab 1951 entstehen die ersten Häuser an der Esslingerstrasse.

Die Gemeindekanzlei von damals bis heute

Dieser Begriff wurde früher verwendet, heute spricht man von der Gemeindeverwaltung. Mönchaltorf war bis in die Fünfzigerjahre ein typisches Bauerndorf mit weniger als 1000 Einwohner*innen. Die Gemeindekanzlei befand sich beim Gemeindeschreiber zuhause. Die Sitzungen des Gemeinderates fanden beim Gemeindeschreiber, im Schulhaus, Pfarrhaus oder im Säli eines Restaurants statt. Die letzte «private» Gemeindekanzlei in Mönchaltorf war beim Landwirt Emil Kunz an der Rällikerstrasse 2. Ab 1930 übernahm Ernst Walder die Funktion des Gemeindeschreibers im Vollamt. Gleichzeitig wurde die Gemeindekanzlei in sein Wohnhaus an der Lindhofstrasse 19 gezügelt. 1951 wurde das Gemeindehaus an der Esslingerstrasse 2 gebaut und Ernst Walder amtete dort bis 1967. Die Gemeindekanzlei war somit vom Wohnhaus des Gemeindeschreibers getrennt und der Gemeinderat tagte im Gemeindehaus. Die Bezeichnung Gemeindekanzlei ist im Verlaufe der Jahrzehnte zum neuen Begriff «Gemeindeverwaltung» mutiert, weil den Gemeinden immer neue Aufgaben in verschiedensten Rechtsgebieten auferlegt wurden. Im Gemeindehaus an der Esslingerstrasse 2 haben nicht mehr alle Verwaltungsabteilungen Platz. Das Dienstleistungszentrum und diverse Abteilungen befinden sich an der Schulhausstrasse 7. Auch der Gemeinderat tagt nicht mehr im Gemeindehaus, sondern in der Ratsstube im Mönchhof.

Die alten Sportplätze – 1957-1990

1956 wurde der Fussballclub Mönchaltorf (FCM) gegründet. Da der junge Club noch keinen eigenen Fussballplatz vorweisen konnte, mussten sämtliche Spiele auswärts austragen werden. 1959 begann die Suche nach einer geeigneten Pachtwiese von Neuem und blieb lange erfolglos. Landwirt Gottlieb Zwald hatte ein Einsehen für die Not des FCM und bot eine Wiese in der „Binz“ zur Benützung an. ​ 1965 konnte endlich ein Pachtvertrag abgeschlossen werden. Hans Arzethauser, Landwirt in der Waldau, stellte für die nächsten 25 Jahre eine Wiese zur Verfügung. Ab 1980 stand dem FCM in der Sportanlage Schwerzi ein Trainingsplatz, mit einem kleinen Geräte-Häuschen, zur Verfügung. 1989 fand die Einweihung der neuen, mit Flutlicht ausgestatteten, Fussballplätze in der Sportanlage Schwerzi statt.

1960 bis 1969

Schulhäuser Hagacher und Rietwis

Ab 1950 begann die sukzessive Überbauung des Gebietes zwischen der Egger- und Esslingerstrasse. So entstanden zwischen 1950 und 1959 die Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser an der Esslinger-, Garten-, Acker- und Wiesenstrasse. Und in der Rietwis wurde 1950 ein Kindergarten mit einem Versammlungslokal errichtet. 1931 wurde das Schulhaus Hagacher eingeweiht und 1963 wurde mit dem Bau der Schulanlage und dem Kindergarten in der Rietwis begonnen. Diese Anlage wurde im Laufe der Jahre mit drei Schulpavillons, einer Sportanlage und Spielplätzen erweitert. Auch nach der Schule trifft sich hier die Jugend und auf den Spielplätzen erfreuen sich die Kleinsten mit ihren Eltern und Grosseltern.

Die «alte» Langenmatt 1966-67 (Langenmattstrasse 1-13 und Auenstrasse 2)

Bevor mit den Bauarbeiten begonnen werden konnte, wurden wochenlang Sprengarbeiten ausgeführt, da der Baugrund vor allem aus Felsen bestand, erst dann konnten die Kanalisationsleitungen verlegt werden. Ganz früher bevor die «alte Langenmatt» gebaut wurde, befand sich an der Usterstrasse (heutige Bushaltestelle Langenmatt) eine kleine Scheune mit einer grossen prägnanten Birke. Diese gehörte vermutlich dem Urgrossvater von Heinrich Brennwald. Damals wurde diese kleine Scheune als Eislager gebraucht. Im Winter wurden die Eisblöcke im Widen- oder Gossauerriet ausgesägt und in der Scheune gelagert. Im Sommer wurden diese Eisblöcke mit dem Rosswagen an Restaurants in der Stadt Zürich geliefert.

Der Räbacher – Räbacherstrasse und Sternenweg

Ab den 1960er Jahren begann die sukzessive Überbauung des Gebietes zwischen der Uster- und Lindhofstrasse. Der grasüberwachsene Flurweg «Im Wiedenbüel» wurde zur Räbacherstrasse. Die Strasse Im Widenbüel und der Sternenweg wurden neu erstellt und überbaut. Mit der Friedhofanlage (1991/92) und der Gewo-Siedlung (Wohnbaugenossenschaft Züri Ost) war das vorhandene Bauland somit vollständig überbaut.

Gründung Mönchaltorfer Vereinigung für Heimatkunde und Heimatschutz (MH), heute Mönchaltorfer Forum (MF)

Mitte der 1960er Jahre begann in der Region eine intensive Bauentwicklung. In Mönchaltorf wurden 1967 die Überarbeitung des bestehenden Zonenplanes und die Schaffung einer neuzeitlichen Bauordnung in Auftrag gegeben. Am 25. Mai des gleichen Jahres gründeten fünf Gemeindeeinwohner*innen die „Mönchaltorfer Vereinigung für Heimatkunde und Heimatschutz“, welche sich insbesondere folgende Ziele setzte: • Inventarisation der kulturhistorischen Objekte • Schaffung eines Archivs für ortsgeschichtliche Dokumentation • Stellungnahme zur Siedlungs- und Landschaftsgestaltung Den Abriss des alten Pfarrhauses Anfang 1970er Jahre – es musste einem Strassenprojekt weichen - konnte die Vereinigung nicht verhindern, jedoch gelang es ihr entgegen des damaligen Zeitgeistes diverse kulturhistorische Objekte vor dem gleichen Schicksal zu bewahren, wie z.B. das Gebäude des heutigen Restaurants Mühle, welches zum Komplex Hauptmannshof gehört oder das „Würglerhaus“.

1970 bis 1979

Das alte Pfarrhaus – 1709-1971

Ende März 1709 konnte der Rat der Stadt Zürich (vertreten durch den Landvogt von Grünigen, dem Seckelmeister und anderen Würdenträgern) das Grundstück von Felix Keller, damaliger Untervogt in Münch-Altorff, nahe der Kirche und mitten im Dorf Haus, Scheune und Garten um 700 Gulden, kaufen. Nach dem Abbruch der genannten Gebäude sollte auf dem Grundstück das Pfarrhaus gebaut werden. Im Kaufvertrag war ausserdem festgeschrieben, dass Felix Keller ganz in der Nähe eine neue Heimstatt errichten konnte; den prächtigen Hauptmannshof. Das schmucke und bequeme Pfarrhaus wurde unverzüglich erstellt und erfüllte seinen Zweck für viele Generationen. In den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde es aber ungemütlich. Da das Pfarrhaus sehr nahe an der Usterstrasse stand, sollte es der Spitzhacke zum Opfer fallen. Es wurde behauptet, dass die Fahrbahn des immer stärker aufkommenden Autoverkehrs zu stark eingeengt würde. Die Kantonale Baudirektion, als Besitzerin des alten Gebäudes, finanzierte der Kirchgemeinde als Ersatz ein neues Pfarrhaus auf dem Widenbüel (Im Widenbüel 2). Die Kirchenpflege setzte sich jedoch weiterhin für den Erhalt des alten Pfarrhauses ein und wies auf den historischen Wert hin. Ein Gutachten von Architekt Dieterle aus Grüt bei Gossau zeigte, dass eine Verschiebung einige Meter weg von der Strasse mit vertretbarem Aufwand möglich gewesen wäre. Eine Weiternutzung als Kirchgemeindehaus, Bibliothek und Kulturzentrum hätte sich angeboten, auch ein Kinderhort und Ausstellungsräume waren vorgesehen. Aber schlussendlich war alles umsonst. Die von den Gegnern mobilisierten Stimmbürger*innen sahen nur die kurzfristigen Kosten und schmetterten das zukunftsweisende Projekt in der denkwürdigen und turbulenten Kirchgemeindeversammlung vom 6. Dezember 1970 ab. Ein unersetzliches Stück Geschichte und ein prägendes Element im Gesamtbild des Dorfes wurde 1971 niedergerissen und existiert nur noch auf Fotos und in der Erinnerung. Die Lücke im Dorfbild nach dem Abriss des Pfarrhauses blieb lange offen. Heute dürfen wir uns aber glücklich schätzen, dass mit dem Mönchhof an gleicher Stelle ein neues Dorfzentrum entstanden ist. Ob es dem Dorf ebenso lange erhalten bleibt wie das Pfarrhaus bleibt abzuwarten.

Quartier Mülibach 1950-2010

Vor rund siebzig Jahren gab es im Gebiet zwischen der Esslinger- und Rällikerstrasse nur wenige Gebäude, den Bauernhof Kneubühl am Mülibach (offiziell Tüftalerbach) und den Weber-Hof in der Rietwis (abgebrannt 30. August 1992), sowie zwei Wohnhäuser. Eines dieser Häuser steht heute noch, nämlich an der Mülibachstrasse 2. Das Bauernhaus Kneubühl wurde 1816 erbaut. Bis zum Jahr 1900 wurde dort eine Baumwoll-Spinnerei/Zwirnerei betrieben. Die Maschinen wurden mit Wasserkraft angetrieben. Das Wasser bezog man aus dem Weiher, der durch den Mülibach gespiesen wurde. Im Winter wurde aus dem oft zugefrorenen Weiher Eis geschlagen und auf dem Hof in einem «Eis-Schopf» gelagert. Das Eis wurde jeweils ab Frühjahr an Restaurants verkauft. Ab 1950 begann die sukzessive Überbauung dieses Gebietes. So entstanden zwischen 1950 und 1959 die Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser an der Esslinger-, Garten-, Acker- und Wiesen-strasse. Und in der Rietwis wurde 1950 ein Kindergarten mit einem Versammlungslokal errichtet. 1931 wurde das Schulhaus Hagacher eingeweiht und 1963 wurde mit dem Bau der Schulanlage und dem neuen Kindergarten in der Rietwis begonnen. 1978 und 1979 wurde der erste Teil mit Ein- und Doppel-Familienhäusern überbaut. Die Parzellen im südlichen Teil der heutigen Südstrasse wurden zwischen 1983 und 2004 überbaut. In den Jahren 1980 bis 1982 erfolgte die Überbauung des restlichen Gebietes an der Mülibachstrasse ebenfalls mit Ein- und Doppel-Familienhäusern verschiedenster Baustile. An der Eggerstrasse wurden ab 2010 die letzten zwölf Einfamilienhäuser gebaut und das Bauernhaus Kneubühl in ein Mehrfamilienhaus umgebaut. Die alte Bausubstanz musste, wegen unter Schutzstellung, teilweise erhalten werden.

Quartier Bruggächer
Bruggächer-, Weibelacher- und Seestrasse - 1970-73

Das «Bruggächer-Areal», mit ca. 50’000 m2, sollte mit Stockwerkeigentum überbaut werden. Die Gemeinde erhielt mitten im Gebiet der Überbauung einen Doppelkindergarten. Auch die Umfahrungen mit Infrastrukturbauten (Wasser, Elektrizität und Abwasser), der Bruggächer- Weibelacher- und Seestrasse wurden damals noch mit einem einfachen Quartierplanverfahren gebaut. Das Verhandlungsresultat für den Generalunternehmer war, dass Göhner die Häuser Bruggächerstrasse 2 und Weibelacherstrasse 7 je siebenstöckig bauen durfte. Die Überbauung Bruggächer wurde im Jahre 1970 in drei Etappen begonnen. Insgesamt sind so bis Ende 1973, 238 Eigentumswohnungen mit 2 bis 5-Zimmerwohnungen, als «Göhner-Platten-Häuser», entstanden. Der Bruggächer besteht aus zwölf Häusern, drei Unterniveau-Garagen, zwei Heizzentralen, fünf Besucherparkarealen, mehreren Kinder-Spielplätzen und total 27 Eigentümergemeinschaften. Bei der Erneuerung der Heizzentralen (300 Meter Erdsonden mit Wärmepumpen) konnte mit der EKZ im August 2010, ein Anlagebau- und Energieliefervertrag ausgehandelt (Investitionen von ca. CHF 3.7 Mill.) werden. 50 Erdsonden sind auf dem ganzen Areal verteilt. Der Bruggächer ist somit nur noch auf zwei kleine Ölheizungen für kalte Winter angewiesen. Über 96% der Heiz- und Warmwasser-Energie ist seit 2012 mit erneuerbarer umweltschonender Erd-Energie versorgt. Dies hat auch zum Label «Energiestadt Mönchaltorf» beigetragen. Der Doppelkindergarten wurde von der Schulgemeinde Mönchaltorf ab 2008 nicht mehr benutzt und verkauft. Der Käufer (Architekt) baute 2009 den Doppelkindergarten zu vier Eigentumswohnungen um.

1972 standen erst die Blöcke der „alte“ Langenmatt. Vor der Haustüre waren nur Wiesen und Felder, noch standen keine Göhnerbauten, die „neue“ Langenmatt war erst im Entstehen. Die Wohnungen in der «neuen» Langenmatt wurden als Eigentumswohnungen konzipiert, da es zu wenig Kaufinteressent*innen gab, wurden diese als Mietwohnungen vermietet. Dies ist vermutlich auch der Grund, dass die geplante Sportanlage nicht realisiert wurden (Baseballfeld, Rollschuh-, Tennis- und Bocciaplatz, Schwimmbad usw.). Anfangs der 1980er Jahren wurden dann doch noch zwei kleinere Blöcke im Stockwerkeigentum verkauft.

Die «neue» Langenmatt – Baujahr 1974-76

Die Wohnsiedlung am Aabach -
ein kleiner Kosmos mitten im Dorf – 1974-75

Die Wohnsiedlung am Aabach mit 15 Reihen-Einfamilienhäusern wurde 1974/75 gebaut und bezogen. Nachdem in den 1970er Jahren in Mönchaltorf vor allem «Göhner-Blöcke» gebaut wurden, erregte die Architektur von Roland Leu mit eigenwilligen Dachformen und roten Backsteinfassaden, mit der Aufteilung in vier Reihen und dem grossen Innenhof, viel Aufsehen. Es gab regelmässig Besuche von Architekturstudent*innen und von auswärtigen Besuchenden, und es erschienen Reportagen in Fachzeitschriften. Auch innen entsprach der Ausbau nicht den damaligen Mustern: unverputzte rote Backsteinwände, rohe Holzbalken, einfache Bodenbeläge, einfache Küchen und Badezimmer – aber viele Möglichkeiten, die Raumgestaltung den Bedürfnissen und Grössen der Familien anzupassen. Drei Häuser sind Doppelwohneinheiten, davon werden drei Wohnungen vermietet. In den 46 Jahren des Bestehens wurden erst drei Häuser an die jüngere Generation verkauft, sonst wohnen noch immer dieselben Eigentümer*innen in den Häusern, die damals beim Bau im Dorf «Giraffenställe» genannt wurden. Die Eigentümer*innen verwalten die Siedlung am Aabach bis heute selbst, und die Umgebung wird von den Bewohner*innen selbst gepflegt und unterhalten. Es gibt Regeln, z.B. über Mehrheiten bei Abstimmungen. Grosse Entscheidungen, die in den 46 Jahren des Bestehens der Siedlung anfielen, wie z.B. Dachsanierung, Wegsanierung, Bau des Schwimmteiches oder als grosses Projekt, der Umbau der Heizzentrale von Oel- auf Wärmepumpenheizung, wurden nach ausgiebigen Diskussionen alle einstimmig getroffen – darauf dürfen die Aabächler*innen stolz sein. Mit dem Einzug von jüngeren Generationen und in Anbetracht des Alters der Bewohner*innen stellen sich neue Fragen – die Aabächler*innen werden auch diese Schritte mit offenen und fairen Diskussionen und Entscheiden meistern.

​Quartier Binz 1978-79

Das Areal der Siedlung Binz von rund 3600 m2 liegt am westlichen Dorfrand. Es grenzt nördlich an das übrige Gemeindegebiet, östlich an die Bruggächerstrasse, südlich an die Rällikerstrasse sowie westlich an die bis ca. 1979 landwirtschaftlich genutzte Liegenschaft Zwald, Rällikerstrasse 20. Im Frühjahr 1978 wurden zunächst die Komplexe mit den Häusern Bruggächerstrasse 7-11 und 13-17 erstellt samt der unter den Gärten der Eckhäuser 11 und 13 liegenden Parkgarage. Die Liegenschaften Nr. 1-5 entlang der Bruggächerstrasse waren erst im Frühling 1979 bezugsbereit. Ursprünglich präsentierten sich die Eckhäuser ab dem 2. Obergeschoss als Riegelbau. Dieser musste leider schon bald nach der Erstellung infolge des zu wenig ausgetrockneten Holzes abgedichtet und mit einer Holzverschalung überdeckt werden. Gleichzeitig wurde das Dach etwas vorgezogen. Von den ursprünglichen Besitzer*innen wohnen nur noch deren vier in ihren Häusern, die übrigen fünf Liegenschaften haben zum Teil mehr als einmal die Hand gewechselt. Es sind vorwiegend jüngere Familien mit meist noch schulpflichtigen Kindern eingezogen. Das Verhältnis zwischen der älteren und jüngeren Generation ist nach wie vor freundschaftlich, und die bisherigen Gepflogenheiten werden weiterhin fortgeführt. Die Liegenschaft Zwald mit ihrem Hofareal wurde vor einiger Zeit verkauft. Die beabsichtigte Erneuerung des gesamten Areals wurde in der ursprünglich vorgesehenen Planung vom Heimatschutz abgelehnt. Das herrschaftliche Bauernwohnhaus ist unter Schutz gestellt und vermutlich befand sich dort der ehemalige Kehlhof. Das Projekt «Rällikerhof» sieht den Bau von zwanzig Eigentumswohnungen und eines Einfamilienhauses vor. Es lehnt sich eng an den Charakter und die Ausmasse des bestehenden Bauernhofes an.

1980 bis 1989

Hauptmannshof «Schilte-Sächsi» - 1710 bis heute

Bauherr und erster Bewohner des Hauptmannshofs war der Untervogt und spätere Amtshauptmann Felix Keller (1664-1724). Das Baudatum, des ursprünglichen Wohnhauses, um 1710 geht aus einem Beleg vom März 1709 hervor. Der Zwischenbau, der die beiden Häuser (Wohnhaus bzw. heutiges Restaurant Mühle und Hauptmannshof) verbindet, ist auf einer frühen Federzeichnung von 1720 bereits vorhanden und stammt wohl aus der Bauzeit. Beim Hauptmannshof handelt es sich um einen ausgesprochenen Repräsentativbau. Er zählt zu den ältesten massiv gemauerten Wohnhäusern des Zürcher Oberlandes. Die aussergewöhnliche Grösse der Hofgebäude war aber nicht nur Ausdruck der Wohlhabenheit. Sie entsprach auch den Wohnbedürfnissen der Familie und des Gesindes, d.h. der Knechte und Mägde, die zur Bewältigung der ausgedehnten Landwirtschaft benötigt wurden. Zudem wirkten militärische Bedürfnisse mit. Mönchaltorf war nämlich einer der sieben Truppensammelplätze im Grüninger Militärquartier, vermutlich seit 1624 und bis zum Untergang der Alten Eidgenossenschaft im Jahre 1798. In den frühen 1970er Jahren sollten das Gasthaus und die Hälfte des Zwischentraktes dem Strassenbau weichen, was durch eine Bürgerinitiative verhindert werden konnte. Der Hauptmannshof ist seit 1982 im Besitz der Stiftung des Zürcher Heimatschutzes, wurde 1986/1987 umfassend restauriert und in ein modernes Mehrfamilienhaus mit besonderem Charme umgebaut. Die spezielle zweifarbige Bemalung vor der Renovation trug dem Gebäude den Übernamen „Schilte-Sächsi“ ein.

Das Auendörfli – 1988/89

1987 wurde eine Einfamilienhaus-Siedlung mit vierzehn Häuser geplant. Die Siedlung sollte in zwei bogenartig angelegten Reihen gebaut werden, der innere Bogen mit vier und der äussere Bogen mit zehn Einheiten. Die Aussicht gehörte den nach Süden gerichteten Reihenhäusern im äusseren Bogen. Das Auendörfli - „das Dörfli im Dorf“. Mit diesem Slogan wurde geworben. Viele junge Familien waren auf der Suche nach den „eigenen vier Wänden“. So erstaunte es nicht, dass die 14 geplanten 5 ½-Zimmer-Einheiten praktisch ab Plan reserviert und verkauft wurden. Die Häuser im vorderen Bogen waren nach und nach bezugsbereit. Die ersten Familien konnten bereits im Spätsommer und Frühherbst 1988 einziehen. Die vier Häuser im hinteren Bogen sollten ab Frühling 1989 bezugsbereit sein. Das Auendörfli – das Dörfli im Dorf, mit der Adresse „Auendörfli“; wie viele Familien hofften. Eine leise Enttäuschung war es aber, dass dieser ländliche Name verschwand, und die Adresse nun Langenmattstrasse hiess. Die Langenmatt, das war diese grosse Mehrfamilienhaussiedlung und hatte so gar nichts mit dem hübschen Dörfli zu tun. Nach und nach füllte sich die Siedlung mit Leben, Kinder spielten auf dem Siedlungssträsschen. Am 30. Juni 1989 fand das offizielle Einweihungsfest. Alle „Auendörfler*innen“ waren da, gross und klein, jung und alt – alle sassen bei herrlichem Sommerwetter an langen Tischen und Festbänken und stiessen mit einem Glas „Auendörfler-Wein“ an. Mit der Zeit wurden die Umgebungen der einzelnen Hausteile immer individueller gestaltet. Ein Wintergarten da, ein Biotop dort, ein Schwimmbad, ein Kneippbecken, Gemüse- und Blumenbeete, eine mit Reben überdachte Garageneinfahrt, ein Bistro-Tischli vor dem Eingang, das zu einem Schwatz einlädt – das Auendörfli ist zu einer Siedlung gewachsen, Gemeinschaft war möglich, Individualismus aber ebenso. Der Lauf der Zeit brachte auch im Auendörfli Veränderungen. Söhne und Töchter haben ihr Elternhaus verlassen. Nun besuchen Enkel ihre Grosseltern im Auendörfli. Es ist ruhiger geworden. Bis Ende 2020 sind sieben Häuser an neue Besitzer übergegangen, und ein Haus wird vermietet.

Heugarten – Schwerzi 1982-1987

1970 war die Sicht vom Heugarten und der Schwerziwiese über die Silbergrueb, eine grenzenlose Weite bis hin zu den Alpen. 1972 kam Bewegung ins beschauliche Bauerndorf. Eine erste Grossüberbauung im Westen des Dorfes wurde 1972 fertiggestellt: Der Bruggächer war geboren. Am nördlichen Ende des Dorfes wurde 1973 die zweite Überbauung, die «neue» Langenmatt, in Angriff genommen. 1974 wurde bereits ein weiteres Baugesuch für eine dritte Grossüberbauung an der südost Flanke des Dorfes eingereicht. Es handelte sich um das Gebiet des Heugartens. Diese überbordende Bauerei (Stichwort Göhnerswil) erweckte den Eindruck, Mönchaltorf werde «eingemauert». Die geplanten vier bis siebenstöckigen Wohnblöcke im Heugarten, passten weder ins Dorf- noch ins Landschaftsbild. Um herauszufinden, ob dieses Gefühl von weiten Teilen der Bevölkerung geteilt wird, wurde eine Unterschriftensammlung initiiert. Innert kürzester Zeit waren über 400 Unterschriften beisammen – genug für die Einberufung einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung. Teil der Einsprache gegen diese Grossüberbauung war auch die Tatsache, dass eine geplante Umfahrungsstrasse die Gebäude mit wenigen Metern Abstand tangieren würde. Die Gemeindeversammlung vom 12. Juni 1974 verabschiedete eine leicht geänderte Form der eingereichten Initiative. Fazit: Abzonung des gesamten Gebietes Heugarten - Schwerzi in ‘Ein- und Zweifamilienhauszone E2 zweigeschossig’. Das war Geburtsstunde des heutigen Heugarten-Quartiers: Ein Quartier, dass sich harmonisch in das bestehende Dorfbild einfügte und damit die Anforderungen der Bevölkerung an eine achtsame Ausweitung der Dorfstruktur erfüllte. Statt der ursprünglich geplanten 36 Wohnungen oder Häuser waren es schlussendlich deren 50 die 1983 bezogen werden konnten. Der Heugarten heute, nicht nur ein Wohnquartier, sondern auch ein Hort der Kulturpflege für die interessierte Dorfbevölkerung. Das verbleibende Schwerzi-Areal wurde Mitte der 80er Jahre zonengerecht überbaut. Die Häuser fügten sich problemlos in das Bild des angrenzenden Heugarten Quartiers und unterlagen keinen weiteren Einsprachen.

Mönchhof 1988

Nach dem Abriss des alten Pfarrhauses Anfang der 1970er Jahre blieb die Lücke im Dorfbild lange Zeit bestehen. Bereits 1951 erstellte die Politische Gemeinde in der Rietwis einen Gemeindesaal. Wegen des grossen Raumbedarfs der Schule wurde der Rietwisgemeindesaal im Jahre 1979 der Schulgemeinde zur Einrichtung eines Kindergartens zur Verfügung gestellt. Für den Gemeindesaal musste ein Ersatz gesucht werden. Weil auch die Post neue Räumlichkeiten suchte, reifte schon früh die Idee, öffentliche Lokalitäten und die Post in einem Gemeindezentrum zusammenzufassen. Am 4. Dezember 1974 stimmte die Gemeindeversammlung dem Erwerb der Liegenschaft „Wolf“ an der Usterstrasse zu. Zur Abrundung des Areals erwarb die Gemeinde am 6. November 1979 vom Kanton die ehemaligen Liegenschaften „Altes Pfarrhaus“ und „Schüpbach“. Mit diesen Landkäufen war auch der Standort des Gemeindezentrums bestimmt. Die Ausführung des Projekts „Mönchsgässli“, von Architekt Pierre Zoelly, wurde an der Gemeindeversammlung vom 29. April 1983 bewilligte, ebenso der Kredit von CHF 5‘699‘100 für Landerwerb und Bau. Im Herbst 1988 konnte das Gemeindezentrum Mönchhof mit Post, Bank, Bäckerei/Café, Kiosk, Bibliothek, Jugendraum, Gemeindesaal, Alterswohnungen, Spitex und weiteren Räumen für die politische Gemeinde und die Kirchgemeinde eingeweiht werden. Als Hommage an das alte Pfarrhaus wurde der kostbare Kachelofen in der Ratsstube neu aufgebaut. Im Laufe der Jahre wechselten Eigentümer und Mieter. Die ZKB und Post verabschiedeten sich, resp. schlossen ihre Filialen. Gekauft wurden die frei werdenden Räumlichkeiten von der politischen Gemeinde.

Sportanlage Schwerzi - 1976 bis heute

Am 7. Oktober 1976 trafen sich rund 80 Personen im Saal des Restaurants Löwen in Mönchaltorf, die dem Aufruf im Anzeiger von Uster, mit dem Titel "Tennis in Mönchaltorf", Folge leisteten. Dies war die Geburtsstunde des Tennisclubs Mönchaltorf (TCM), aber letztlich auch der gesamten Sportanlage "Schwerzi" in Mönchaltorf. Die Anwesenden beauftragten die Initianten Bruno Maag, Reto Lang und Max Huber so schnell wie möglich mit der Gemeinde Kontakt aufzunehmen, da diese ein grösseres Stück Land in der "Schwerzi" besass und dies geeignet schien, auch die prekären Platzprobleme des FCM zu befriedigen. Die Initiant*innen schlossen sich sofort mit dem Architekten Remy Wipfler zusammen, welcher kurz vorher nach Mönchaltorf gezogen war. Die Gemeinde, unter der Führung des damaligen Gemeindepräsidenten Gusti Stehli, zeigte für das anvisierte Landstück in der Schwerzi ein offenes Ohr. Somit konnte das Projekt ‘Sportanlage Schwerzi’ gemeinsam mit dem TCM und Fussballclub Mönchaltorf (FCM) weiterentwickelt werden. 1977 nahm die Bevölkerung die Umzonung der Landwirtschaftszone in eine Freihaltezone für Sportplätze, an der Gemeindeversammlung mit grossem Mehr an. Um das Ziel eine Sportanlage mit zwei Fussballplätzen und einem Trainingsplatz, einer Tennisanlage und einem Freischwimmbad, in möglichst naher Zukunft zu realisieren, wurde der entsprechende Platz entlang dem Aabach reserviert. Im März 1978 fuhren die Bagger auf und die ersten drei beleuchteten Tennisplätze, samt Trainingswand, und den provisorischen Parkplätzen konnten gebaut werden. Noch im Frühjahr 1978 konnten die Mitglieder des frischgebackenen Tennisclubs ihre ersten Bälle auf der neuen Anlage schlagen, dies aber nur dank der 1500 geleisteten Fronstunden der TCM-Mitglieder. 1979 erteilte die Gemeinde den Auftrag einen Fussball-Trainingsplatz samt Beleuchtung zu planen und bereits 1980 konnte dieser gebaut und benutzt werden. 1988/89 konnte das neue Clubhaus des TCM, sowie die beiden Fussballfelder des FCM eingeweiht werden. 1992 war Baubeginn für den sechsten Tennisplatz und 1993 für das Garderobengebäude des FCM. In den Jahren danach wurde immer wieder renoviert, aus- und umgebaut. Ein Skaterpark für die Jugend, ein Bewegungspark für alle und ein grosser Parkplatz wurden nach und nach erstellt. Heute besitzt die Gemeinde Mönchaltorf wohl eine der schönsten Sportanlagen in der Region. Nur das Freischwimmbad wurde nie realisiert, obwohl anfangs der 1970er-Jahren Geld dafür gesammelt und 2010 ein entsprechendes Projekt eingereicht wurde. Die Ablehnung an der Gemeindeversammlung vom 17. Juni 2010 mit 137 Nein- zu 79 Ja-Stimmen war eindeutig.

Lindhofstrasse, ‘Wydenbühl’ und ‘Weidenbühl’, Widenbüelstrasse und das Quartier Im Widenbüel

1795, gut ersichtlich auf dem Dachbalkenspruch, wurde das Bauernhaus Schlumpf an der Lindhofstrasse 16 erbaut und später mit einem Scheunenanbau erweitert. Heute sind darin «gut versteckt» Wohnungen integriert, und obwohl auf dem Dach Solarzellen liegen, ist der Bauernhaus-Charakter noch immer gut ersichtlich. Im 18. Jahrhundert wurde an der Lindhofstrasse 17-19 ein Gewerbehaus erbaut, welches bereits auf dem Zehntenplan von 1789 eingezeichnet ist. Nach dem Umbau von 1850 waren darin eine Wagnerei und ein Heilsarmee-Lokal, und von 1931 bis 1952 residierte die Gemeinderatskanzlei darin, bevor diese dann ins neue Gemeindehaus, an der Esslingerstrasse, verlegt wurde. 1934 standen erst einige wenige Häuser im Weidenbühl und der damals noch unkorrigierte Aabach kamen ihnen bei Hochwasser, wie zum Beispiel 1934, manchmal sehr nahe! Bis in die 1960er-Jahre war das Weidenbühl nur schwach besiedelt. Rundherum waren Äcker und Wiesen und ein schmales, oft staubiges, Kiessträsschen führte von der Gossauerstrasse ins Weidenbühl hinauf. Seit 1944 steht die Gemeindescheune an der Gossauerstrasse. Sie wurde 1939 der Landesausstellung abgekauft und hier wiederaufgebaut. Die letzte grosse Renovation des heutigen Werkhofs fand 2017 statt. 1953 wurde das erste Einfamilienhaus, vom damaligen Gemeindeschreiber Ernst Walder, an der linken Widenbüel-Strassenseite gebaut. Die damals gepflanzte Schwarzföhre prägt noch heute mit ihrem markanten Aussehen das Quartier. 1956 liess der damalige Gemeindepräsident, Gusti Stehli, das Haus Im Widenbüel 42 bauen. 1962 wurde das Pfarrhaus Im Widenbüel 2 erbaut und von vielen Pfarrfamilien, Pfarrehepaaren und einzelnen Pfarrpersonen bewohnt. Standesgemäss thronten damals das Gemeindepräsidentenhaus und das Pfarrhaus allein auf dem Weidenbühl-Hügel und wachten gemeinsam über das Dorf. Bis 1978 stand im Eck der Gossauer- und Widenbüelstrasse ein Bauernhof mit Wohnhaus. Nach der Umzonung des Bodens in die Bauzone, wurde das Land verkauft und das Wohnhaus in einer spektakulären Aktion auf die andere Strassenseite verschoben, wo es heute immer noch steht. 1980 wurden auf der rechten Widenbüel-Strassenseite, die ersten Einfamilienhäuser gebaut. Weil sie in Reih und Glied standen, nannte man diese Siedlung auch ‘Soldatensiedlung’. Die linke Widenbüel-Strassenseite wurde ab 1976 mit der Siedlung im Widenbüel (oder im Volksmund auch als Dr. Neuhaus oder Schüeppensiedlung genannt) und dem Einfamilienhaus 1987 «fertig» gebaut. 1999 wurde der letzte freie Hügel mit Ein-, Zweifamilien- und Reihenhäusern überbaut und die Adresse ändert vom Widenbüel zu Im Widenbüel, was bis heute bei Postzustellungen, Lieferanten oder Besuchenden immer wieder für Verwirrung sorgt. 2001 wurde Im Widenbüel 4 das letzte Einfamilienhaus gebaut. Das Haus ist komplett aus Holz erstellt, die Energie wird über Solarzellen produziert und mit der Erdsondenheizung kann in diesem Haus fast autark gelebt werden.

1990 bis 1999

Greifenseeschutz, Renaturierung und Naturstation ab 1990

Der See und seine Umgebung ist auch heute noch das grösste Naturobjekt im Kanton Zürich. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Druck der Erholungssuchenden auf dem Wasser und auf dem Land immer grösser. Die kantonale Schutzverordnung von 1941 musste aktualisiert werden. 1983 legte der Kanton den Seegemeinden den Entwurf einer neuen (restriktiven) Schutzverordnung vor. Er wurde von den sieben Gemeinden Mönchaltorf, Uster, Greifensee, Schwerzenbach, Fällanden, Maur und Egg bekämpft. Die Gemeinden argumentierten u.a. damit, dass der vorgesehene Schutz die Erholung und den Zugang der Menschen zum See verhindere. Die sieben Gemeinden legten dem Kanton 1990 ihr eigenes, selbst erarbeitetes Schutz- und Nutzungskonzept vor. Darin waren Schutzmassnahmen vorgesehen, aber auch die Erholung und der Zutritt der Menschen an und auf den See. 1993 einigten sich die Gemeinden mit dem Kanton auf die neue kantonale Schutzverordnung. Aus der Arbeitsgruppe dieser Seegemeinden entstand 1997 die Greifensee-Stiftung, mit dem Zweck, Projekte in den Bereichen Naturschutz, Bildung, Erholung und Mensch zu realisieren. Realisierte Projekte sind die Renaturierung der Fettwiesen im Mönchaltorfer- und Riediker Ried, die Erstellung und der Betrieb der Naturstation Silberweide, der Rangerdienst, die Biberfachstelle, sowie diverse kleinere Projekte, die den Schutz des Sees und seiner Umgebung, und den Zugang der Menschen zum See erleichtern sollen.

Friedhof Räbacher 1991/92

Da der alte Friedhof bei der Kirche fast vollständig belegt war, wählte der Gemeinderat in der Amtsperiode 1986-89 eine Friedhofkommission. Der Auftrag lautete: Einen neuen Friedhof zu evaluieren. Der Vorschlag ‘Räbacher’, bei der Bushaltestelle Langenmatt Dorf auswärts Richtung Riedikon, fand Zustimmung. Dies auch deshalb, da die ca. 11'088 m2 grosse Wiese Eigentum der Gemeinde ist. Leider kam es bis zu 1989 zu keiner Einigung, weil die Friedhofkommission einen «Soldatenfriedhof» (also geometrische Reihengräber) vorschlug. Durch die Neuwahl des Architekten Roland Leu, wurde rasch ein neuer Plan ausgearbeitet, ein ‚Park-Friedhof‘. Die Idee des Architekten, das offene Versammlungsdach an zentral erhöhter Stelle als Kreuz-Symbol auszugestalten, fand sofort Anklang. Die Gespräche mit Vertretungen verschiedener lokaler Glaubensrichtungen wirkte sich rasch in einer grossen Zustimmungsbereitschaft der Bevölkerung aus. An der Gemeindeversammlung 1991 wurden die Stimmbürger und Stimmbürgerinnen u.a. mit dem Argument überzeugt, dass ‘die im Friedhof Räbacher liegenden ehemaligen Bewohner*innen, ruhige und sehr angenehme Menschen seien, die wenig Ärger machen würden’! Das Gelächter hatte sicher etwas zur klaren Zustimmung beigetragen. Kurz nach Eröffnung des Friedhofes im August 1992, es hatten schon einige Beerdigungen stattgefunden, wurde am Neujahrsmorgen 1993 um acht Uhr früh, Gemeinderat Oppliger von einem aufgeregten Bürger angerufen: Die Friedhofruhe sei gestört! Einige Knaben spielten auf dem Friedhofweiher Eishockey! Die Recherche ergab, dass die Söhne des Gemeindepräsidenten und des Friedhofkommissions-Präsidenten Oppliger das Eis auf dem Friedhofweiher für ihr Eishockey-Training zu nutzen wussten...

2000 bis 2009

Räbacherstrasse 16, 18 und 20, 2000/01

Das Projekt ‘Räbacherstrasse 16, 18, 20’ umfasste damals drei Häuser, zwei gleiche und ein etwas kleineres in der Mitte. Haus Nr. 20 war im Jahr 2000 und Haus Nr. 16 im darauffolgenden Jahr bezugsbereit. Haus Nr. 18 wurde nie gebaut, auf diesem Grundstück weiden manchmal zwei Pferde. Fast zwanzig Jahre lang waren die beiden Häuser gelb verputzt. Doch dann mussten die Fassaden erneuert werden. Die gelbe Farbe wurde nicht beibehalten. Heute haben beide Häuser unterschiedliche Farben, das eine Haus ist anthrazit- und das andere sandfarbig.

Quartier Hohfuren 2006 - 2009 (Obstgarten- und Otmar-Weg, Usterstrasse)

Ab 2006 wurde das Quartier Hohfuren gebaut, die ersten Häuser waren ab Ende 2007 bezugsbereit. 2008 wurden drei zusammengebaute Einfamilienhäuser am Obstgarten-Weg erstellt, die sechszehn Wohnblöcke in den Jahren 2006 – 2008. Das Quartierplanverfahren Hohfuren begann jedoch bereits im August 1987 und beinhaltete die Uster-, Auen-, Aabach- und Bachstrasse. Die ganze Geschichte war u.a. sehr kompliziert da neun Eigentümer an einen Tisch gebracht werden mussten. Eine dieser Eigentümerin war die Swisscom – sie wusste jedoch nicht, dass ihr dort ein Grundstück gehört.

Laubenstrasse, zwischen Ober- und Unterdorf - 2009

Bis um die 1950er Jahre entwickelte sich die Bautätigkeit den Verkehrsachsen entlang. Dies entspricht in etwa der heute geschützten Kernzone des Dorfes. Das „Hinterland“ im Bereich zwischen den Häuserzügen der heutigen Uster-, Lindhofstrasse und Gossauerstrasse wurde primär landwirtschaftlich genutzt mit vereinzelten Bauernhöfen. Die zwei Mehrfamilienhäuser Laubenstrasse 3 und 10, wurden im Jahr 2009 erstellt. Das westliche Haus, Nr. 10, wurde als klassischer Wohnblock mit Giebeldach gebaut. Das östliche gelegene Haus, Nr. 3, ein Eckbau mit markanter, gerundeter Fassade und die umliegenden Gebäude weit überragend, wird deshalb im Volksmund auch „Sanatorium“ oder „Spital“ genannt. Diese Grundstücke wurden in den 1960er Jahren an die reformierte Kirchgemeinde zu Vorzugskonditionen verkauft, um darauf ein Kirchgemeindehaus zu errichten. Als die Kirchgemeinde eigene Räume im neu erstellten Mönchhof erwarb, wurde die Parzelle an die politische Gemeinde verkauft, als Reserve für einen Kindergarten diesseits der Usterstrasse. In der Folge beschloss jedoch die Schulgemeinde ihre Schulhäuser und Kindergärten im Gebiet Hagacher-Rietwis zu konzentrieren, dadurch konnten die Grundstücke zum Verkauf an Private freigegeben werden. In den Jahren bis zum Bau der Häuser Laubenstrasse 3 und 10 beherbergten diese beiden Grundstücke blühende Familiengärten mitten im Oberdorf.

2010 bis heute

Ärztliche Versorgung von 1976 bis heute

Bis 1976 hatte es im Dorf keinen eigenen Arzt. Im Juni 1976 begann Dr. med. Ruedi Niehus als Allgemeinpraktiker, an der Widenbüelstrasse 9, zu praktizieren. Da die Sprechstunden schon nach wenigen Jahren überfüllt waren, bot sich die Gelegenheit für eine zweite Praxis im Dorf. Im Juni 1983 eröffnete Dr. med. Markus Meier, ebenfalls ein Allgemeinpraktiker, an der Rällikerstrasse 2, im Wollenhof, seine neue Arztpraxis. 1996 verkaufte Dr. Niehus seine Praxis an Dr. med. Joseph Schüepp und dessen Frau med. pract. Janine Schüepp, welche die Praxis weiterführten. Somit waren diese drei Allgemeinpraktiker*innen bis 2015 für die Gesundheit der Mönchaltorfer Bevölkerung zuständig. 2015 beschloss Dr. Meier seine Praxis altershalben zu schliessen, da trotz intensiver Suche keine Nachfolge gefunden werden konnte. Aber das Dorf einfach mit nur noch einem Allgemeinpraktiker zurückzulassen, konnte nicht die Lösung sein! Deshalb kamen Dr. Meier und Dr. Schüepp auf die Idee, einem grösseren Ärztezentrum die Chancen für eine Nachfolge, z. B. durch mehrere Teilzeitarbeitende, zu bieten. Eine erste, mit der Gemeinde erarbeitete, weit fortgeschrittene Planung mit Praxisräumen im Mönchhof musste verworfen werden, da mit Einsprachen gerechnet werden musste, und dies zu zeitlicher Verzögerung geführt hätte. Es fand sich eine Lösung in der neuen Gewo-Siedlung, an der Lindhofstrasse 7, mit der Miete von drei Wohnungen im ersten Stockwerk. Die drei Wohnungen konnten zu einer zusammenhängenden Familienpraxis umgebaut werden. Mit dieser grossen Fläche konnte gleichzeitig noch eine Kinderarztpraxis, mit dem jungen Kinderarzt Dr. med. Samuel Neff, am 16. November 2015 eröffnet werden. Im 2018 übernahm die Beteiligungsgesellschaft, Doktorhuus AG, die Familienpraxis und die Ärzt*innen arbeiten nun im Anstellungsverhältnis. So wie das Ortsbild änderte sich auch das Arztbild im Laufe der Zeit: vom Hausarzt der Tag und Nacht für Notfälle erreichbar ist, wechselte es zu Angestellten einer Firma die Arztpraxen betreibt, mit klar reglementieren Teilzeitarbeiten.

Siedlung Aawiesen - 2014

2009 wurden die Anwohner*innen der Aabachsiedlung und Bruggächer über das Bauprojekt «Libelle» informiert. Im Dezember 2011 wurde der Bau für neun Mehrfamilienhäuser mit 50 Wohnungen (3,5 bis 6,5-Zimmer-Wohnungen) und 72 Garagenplätze bewilligt. Ab 2014 konnten die neuen Wohnungen bezogen werden. Jedes dieser neun Häuser verfügt über eine eigene 300 m tiefe Erdsonde mit Wärmepumpe für Heizung und Warmwasser. Auf den Dächern sind Photovoltaikanlagen, zugeteilt pro Wohnung, montiert. Die Überbauung Aawiesen ist somit CO2-frei und hat dadurch das Label Minergie «A» (Nr. 0006-A) erhalten. Die Eigentümer*innen der Parterrewohnungen sind für den Unterhalt der zugeteilten Gartengrundstücke verantwortlich. Nur die Hochstamm-Bäume sowie die Bepflanzung der Abgrenzungen zu den Gehwegen wurden gemäss Umgebungskonzept bepflanzt. An der Eigentümerversammlung im März 2015 wurde mit grossem Mehr der Siedlungsname «Aawiesen» bestimmt. Jeweils Ende Schulferien findet im Sommer auf dem Kinderspielplatz ein Quartierfest statt.

​Gewo-Siedlung - 2014
Lindhofstrasse 3,5 und 7, Sunneweg 5

Das gemeindeeigene Land hinter dem Restaurant Mühle wurde von der Gemeinde stets als Baulandreserve betrachtet. Veräussern wollte man dies erst, wenn die Gemeindefinanzen dies allenfalls nötig machen sollten, oder ein sinnvoller Nutzen für die Gemeinde, bzw. die Bevölkerung, aufgezeigt werden konnte. Man konnte sich verschiedene Nutzungen vorstellen wie zum Beispiel bei Bedarf ein neues grösseres Gemeindehaus zu bauen (Nähe Mönchhof, Bushaltestelle) oder Wohnen, Einkaufen und Dienstleistungen zu kombinieren. Ab 2002 wurde im Gemeinderat darüber diskutiert, wie man mit dieser Baulandreserve weiter verfahren möchte. Zudem kamen während der Erarbeitung des Altersleitbildes weitere Kriterien dazu: Keine Spekulation, genossenschaftliches Bauen, Mietwohnungen auch für ältere Personen, etc., etc. An der Gemeindeversammlung vom 19. Juni 2008 wurde dem Gemeinderat die Kompetenz, das Land mit den entsprechenden Auflagen zu verkaufen, erteilt. Mit den Kaufverhandlungen im 2010 begann die intensive Zusammenarbeit mit der Gewo, Wohnbaugenossenschaft Zürich Ost in Uster: Verkauf bzw. Kauf der Parzelle, gemeinsame Planung und Durchführung des Architektur-Wettbewerbs, Bau der Siedlung bis hin zur Idee des ‘Widenbüel-Träffs’ (mit der Unterstützung der AGE-Stiftung), den die Genossenschaft und die Gemeinde Mönchaltorf seit dann in Kooperation betreiben. Gemeinsam mit den Besitzern des Nachbargrundstücks am Sunneweg wurde die gesamte Siedlung geplant. Im Laufe dieser Planung wurde das Projekt aufgeteilt und getrennt. Das Nachbargrundstück wird somit über den Sunneweg und die Gewo-Siedlung über die Lindhofstrasse erschlossen. Während des Bauens stellte die Gemeinde den Anspruch, dass eine ärztliche Gemeinschaftspraxis in die Siedlung integriert werden müsste. Am 16. November 2015 konnte die Familienpraxis Mönchaltorf (heutiges Doktorhuus Mönchaltorf) an der Lindhofstrasse 7 eröffnet werden. Seither ist die ärztliche Grundversorgung in Mönchaltorf wieder gewährleistet.

Die Traube, einst Wirtschaft heute Wohnblöcke – 2018/19

Wer heute an der Bushaltestelle Traube ein- oder aussteigt, weiss wohl kaum noch, warum diese Bushaltestelle so heisst. Bis ins Jahr 2017 stand hier nämlich das Restaurant zur Traube. Mönchaltorf hat in Sachen Wirtschaften eine wechselvolle Geschichte. Am Ende des letzten Jahrhunderts gab es auf unserem Gemeindegebiet im Verhältnis zur Wohnbevölkerung sehr viele Gast-häuser, man spricht von 13. Im Jahr 1943 trat aber eine Verordnung des Regierungsrates in Kraft, die die Zahl der Wirtschaften erheblich verringerte: Jetzt war nur noch ein Ausschankbetrieb pro 250 Einwohner erlaubt (2021 wären das also 16 Beizen!). Über die früheren Jahre der «Traube» ist uns nicht viel bekannt. 1982 wurde die Führung von der Familie Bürki-Krummenacher an die Familie Klauser-Stadler übergeben, und dazumal wurden offenbar auch grössere Renovationsarbeiten ausgeführt. In einem Bericht der Mönchaltorfer Nachrichten im Jahre 2008 hiess es dann, dass der Besitzer Sepp Klauser die Traube wieder selber übernahm, nachdem vorher ein Pächter wirtete. Im hinteren Teil der Liegenschaft befand sich lange das Velogeschäft Beeler. 2017 wurde der Betrieb der Wirtschaft aufgegeben und die Liegenschaft verkauft. Das Gebäude wurde dann auch aus dem Kommunalen Inventar der Kulturobjekte entlassen. Ob das Wirtshausschild noch irgendwo erhalten ist, ist uns nicht bekannt. Im November 2019 konnten 15 Wohnungen in zwei Häusern bezogen werden.

Silbergrueb – 2018-2020

Seit dem Frühling 2018 bis 2020 sind rund 150 Familien in die Wohnungen der drei Etappen der Siedlung Silbergrueb eingezogen. Die Siedlung ist eine, die von der gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaft "Sunnige Hof " mit Sitz in Zürich betrieben wird. Mit der dritten fertig gestellten Etappe ist im Moment mit Bauen Schluss. Ein grosses Stück Bauland steht zwar noch unbebaut für eine allfällige 4. Etappe zur Verfügung. Wie diese 4. Etappe gebaut werden soll ist weiterhin ungewiss. Die Durchmischung des Silbergrueb-Quartiers ist vielfältig, viele Sprachen werden gesprochen, vom hier Neugeborenen bis zum 93-jährigen alteingesessenen Mönchaltorfer lebt hier eine grosse Vielfalt an Bewohnern und Bewohnerinnen. Zur Umgebung gehören grosszügige Grünflächen, die als Wiese definiert und deshalb nur vier Mal pro Jahr gemäht werden. Für Kinder und Erwachsene ist die Nutzung frei, Verbote zum Betreten gibt es keine. Verschiedene Spielplätze mit Sand und Wasser, Schaukeln für jedes Alter, Pingpong-Tisch, Findlinge zum Klettern und vor allem die markante "Welle" über der Garageneinfahrt werden von den Kindern geschätzt und «bespielt». Der grösste Platz wird als Fussballfeld benutzt und der Grillplatz ist für das ganze Quartier zugänglich und wird oft eingefeuert. Besonders bemerkenswert sind die unzähligen noch jungen Obstbäume. Im ersten Sommer 2020 konnten Kirschen und im Herbst viele Äpfel und Birnen geerntet werden. Sehr zur Freude aller, die daraus Apfelmus und gedörrte Apfelringe herstellten. Unter der Leitung einer Spurgruppe der Verwaltung hat sich bereits im Frühling 2019 eine Gruppe von sieben Personen zu einer ehrenamtlichen Siedlungskommission zusammengeschlossen. Ziel dieser Gruppe ist es, mit gemeinsamen Anlässen das Siedlungsleben zu fördern. Gestartet sind wir im November 2019 mit einem Fondueessen im Gemeinschaftsraum. Beim Riesenseifenblasen-Happening im Herbst und dem Fussballturnier im Sommer hatten nicht nur die Kinder Freude!! Mit dem neuen Quartier ist eine feine, lebenswerte Wohnumgebung entstanden, in dem sich alle grüssen und die Möglichkeit der Mitsprache in der Verwaltung besteht.

Wihalden - 2019

An der Wihalden wurden zwei Blöcke (Mettlenbachstrasse 2c-d) mit insgesamt 32 Wohnungen erstellt, von der 1,5 Zimmer-Wohnung bis hin zur 4,5-Zimmer-Familienwohnung. Neben üblichen Auto- und Motorradparkplätzen sind auch 56 Veloparkplätze vorhanden.

​Das Industrie- und Gewerbegebiet

Das erste Fabrikgebäude ist ‘In den Auen’, beziehungsweise am Rande des Langenmatt-Quartier zu finden und besteht seit über 100 Jahren. Das eigentliche Gewerbegebiet aber, liegt kompakt am Rande unserer Gemeinde, links und rechts entlang der Esslingerstrasse Dorf auswärts, beziehungsweise an der Mettlenbach- und Isenrietstrasse. Ab Mitte der 1950er-Jahre wurden sukzessive immer mehr Gewerbebauten erstellt. Neben den vielen neuen Arbeitsplätze hatten diese auch auf die bauliche Entwicklung in unserem Dorf Einfluss. (Eine Auflistung der Firmen seit 1953 ist im Archiv vorhanden.) Die vielen kleineren und mittleren KMU’s, die sich innerhalb des Dorfes befinden, haben genauso einen grossen Einfluss auf unser Dorf wie die Gewerbebetriebe. Auch sie stellen Arbeitsplätze zur Verfügung, generieren Steuergelder und beleben unser Dorf.

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